Selbsteinschätzung: Sie können mehr als Sie denken!

Bei der erfolgreichen Jobsuche kommt es vor allem auf eins an: die richtige Selbsteinschätzung. Dabei geht es nicht nur darum, die eigenen Stärken zu kennen, sondern auch die eigenen Schwächen. So gelingt es, sich bei Bewerbung und Vorstellungsgesprächen gut und authentisch zu präsentieren. Wir verraten, wie Sie zu einer besseren Selbsteinschätzung gelangen.

Was bedeutet Selbsteinschätzung?

Selbsteinschätzung ist die Fähigkeit, sich selbst im Hinblick auf Persönlichkeit, Fertigkeiten und Talente realistisch einzuschätzen. Aber auch die Bewertung der eigenen Schwächen und Grenzen gehört dazu. Eine gute Selbsteinschätzung führt zu einem möglichst ausgewogenen Bild von der eigenen Person – ganz ohne Wertung. Dazu ist regelmäßiges Feedback von Freunden, Arbeitskollegen und auch dem Chef hilfreich.

Vorteile einer guten Selbsteinschätzung im Beruf

Im beruflichen Kontext ist die Selbsteinschätzung besonders wichtig, etwa wenn es um Feedbackgespräche mit dem Vorgesetzten geht. Sinnvoll ist eine differenzierte Eigenwahrnehmung auch, um Perspektiven auszuloten und zu verbessern. So unterstützt eine Selbsteinschätzung vor allem dabei…

  • eigene Chancen zur Verbesserung zu erkennen,
  • Entwicklungsmöglichkeiten und Perspektiven aufzuzeigen,
  • die eigenen Leistungen hervorzuheben,
  • und Stärken und Kompetenzen zu präsentieren.

Soft Skills und Hard Skills im Check

Bei der Selbstreflexion im beruflichen Umfeld ist die realistische Bewertung von Hard Skills und Soft Skills besonders wichtig. So ist es hilfreich, Beispiele für jene Fähigkeiten durchzugehen und mit den eigenen Qualifikationen abzugleichen. Von Vorteil ist auch, die eigene Meinung mit der eines Arbeitskollegen oder Bekannten zu vergleichen.

Beispiele für Hard Skills – also messbare und nachweisbare Qualifikationen

  • Schulabschluss
  • Abgeschlossene Ausbildung
  • Berufserfahrung
  • Zusatzqualifikationen und Fortbildungen
  • EDV-Kenntnisse
  • Fremdsprachenkenntnisse

Beispiele für Soft Skills – also zumeist soziale Kompetenzen

  • Teamfähigkeit
  • Emotionale Intelligenz
  • Empathie
  • Konstruktives Feedback
  • Interkulturelle Kompetenz
  • Integrationsvermögen
  • Zeitmanagement

3 Tipps für eine bessere Selbsteinschätzung

Nicht jeder ist von Natur aus gut darin, sich selbst einzuschätzen. Besonders, wenn es darum geht, Stärken zu benennen, tun sich viele schwer. Die folgenden Übungen helfen, um sich zielgerichtet selbst zu reflektieren und vor allem auch Stärken und Talente zu erkennen:

  • Erfolgs-Tagebuch führen: Im Erfolgs-Tagebuch werden vor allem berufliche Erfolge und positive Erlebnisse im Job festgehalten. Wer ein Erfolgs-Tagebuch führt, sollte sich fragen: Was war heute gut an meinem Arbeitstag? Was habe ich erreicht? Woraus kann ich lernen? Was kann ich besser machen?
  • Erfolgsanteil identifizieren: Wer ein großes Projekt abgeschlossen hat oder eine Aufgabe erfolgreich gemeistert hat, sollte die Gelegenheit nutzen, um zu reflektieren: Welchen Anteil hatte ich an diesem Erfolg? Hier geht es darum, sich der eigenen Leistung bewusst zu werden und den eigenen Beitrag im Team einzuordnen, ohne die Leistung der anderen abzuwerten.
  • Lob notieren: Wenn der Vorgesetzte oder die Kollegen ein Lob aussprechen, kann es hilfreich sein, dieses zu notieren. Das schafft ein Bewusstsein für die eigene Leistung und bietet gute Anhaltspunkte für die eigenen Stärken und Talente.

Stärken und Schwächen – was nennen und was nicht?

Eine gute Selbsteinschätzung ist daran zu erkennen, dass sie Schwächen und Stärken der eigenen Person darstellt – und diese in den richtigen Kontext setzt. Nicht jede Schwäche oder Stärke ist immer nennenswert. Das gilt sowohl beim Feedbackgespräch mit dem Chef, als auch im Vorstellungsgespräch.

  • Beispiel: Dass ihre Fremdsprachenkenntnisse nicht so gut sind, ist vielleicht weniger relevant, wenn Sie sich um einen Job als Mechaniker bei einem regionalen Automobilzulieferer bewerben.

Und wenn eine Schwäche erkannt wird, die z.B. bei der Bewerbung auf eine bestimmte Stellenausschreibung relevant ist, gilt: Nicht gleich den Kopf in den Sand stecken, sondern Bereitschaft signalisieren, sich auf dem Gebiet weiterzuentwickeln.

  • Beispiel: Wenn Sie sich auf einen Job mit Führungsverantwortung bewerben, aber noch keine Erfahrung als Führungskraft haben, könnten Sie vorschlagen, Weiterbildungskurse zu belegen, die dieses Defizit ausgleichen.

Achtung: Was behauptet wird, sollte immer auch belegbar sein und umgesetzt werden. Das funktioniert nur, wenn man zu sich und anderen ehrlich ist. Nur so gelingt es die eigenen beruflichen Perspektiven auszuloten und zu verbessern.

28 Juni 2021
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